Bräuche Die Elementzeremonie „Wenn ein Junges drei Monde alt ist, geht der Anführer, ein Heiler und sein/e (Zieh-)Mutter/Vater/Eltern über die Geheimniswiese zur Himmelseiche. Die Himmelseiche ist ein riesiger Baum, der größte, den es auf Lysneam gibt. Unter seiner Krone ist eine Plattform, zu der eine Holztreppe führt, und auf der Plattform sind vier Baumstümpfe. Auf ihnen sind: ein Blatt, das für das Element Erde steht, eine Schneeflocke, die für das Element Wasser steht, ein Miniwirbelsturm, der für das Element Luft steht, und eine Flamme, die für das Element Feuer steht. Das Junge läuft die Baumstümpfe entlang. Wenn beim Vorbeilaufen plötzlich ein Gegenstand aufleuchtet und hochschwebt, dann ist das das Element des Jungen. Vor dem Alter von 3 Monden ist keine Katze in der Lage, ihr Element zu nutzen, und richtige Kräfte entfalten sich erst bei Training. Übrigens gehört die Himmelseiche nicht dem LichtClan und darf auch von Streunern aufgesucht werden.“ (Zeremonie nur mit Anführer und einem Heiler durchführbar!) Schülerzeremonie „Mit sieben Monden wird ein Junges zum Schüler gemacht. Vor der Zeremonie geht der Anführer zu dem Jungen und fragt, welchen Rang sie erlernen wollen. Bei der Zeremonie wird das Junge vor den Klangfels gerufen und sein Mentor verkündet, der das selbe Element wie sein Schüler haben muss. Bei Heilern ist das etwas komplizierter. Heilerschüler werden zwar von allen Heilern gemeinsam unterrichtet, aber wenn keiner der Heiler ein passendes Element hat, bekommt der Heilerschüler einen sogenannten Zweitmentor zugeteilt, der diesem nur das Element beibringt.“ Kriegerprüfung „In der Kriegerprüfung werden nicht nur die Jagd- und Kampffertigkeiten getestet, sondern auch, ob man sein Element beherrscht und unter Kontrolle hat. Der Kriegerschüler muss mindestens 15 Monde alt sein, um die Prüfung abzulegen.“ Tunnelwächterprüfung „In dieser Prüfung wird die Orientierung in dem Tunnelsystem sowohl die unterirdischen Kampf- und Jagdfertigkeiten getestet. Im oberirdischen Teil wird geprüft, ob man sein Element beherrscht und unter Kontrolle hat. Der Tunnelwächterschüler muss mindestens 16 Monde alt sein, um die Prüfung abzulegen.“ Krieger- oder Tunnelwächterzeremonie „Wenn die Prüfung bestanden wurde und der Mentor meint, dass sein Schüler bereit ist, wird der Schüler auf den Klangfelsen gerufen. Der Anführer verkündet den Kriegernamen und berührt mit der Nase die Stirn des neuen Kriegers.“ Kontakt zum SternenClan „Höher im Geäst der Himmelseiche liegt ein grün leuchtender Stein namens Smaragdlicht, zu dem eine Treppe aus Ästen führt. Jeden Vollmond gibt sich dort der Anführer, und jeden Halbmond die Heiler mit dem SternenClan die Zungen, wobei ein Heiler für den Notfall im Lager bleiben muss.“ Heilerzeremonie „Ist ein Heilerschüler 17 Monde oder älter und hat genug Wissen, wird er von seinen Heilergefährten bei Halbmond vor dem Smaragdlicht zum vollwertigen Heiler ernannt.“ Erlernen eines Nebenelements „Wer ein Nebenelement erlernen will, geht zu einem Bändiger oder, im Falle von mehreren Nebenelementen, mehreren Bändigern mit dem gewünschten Nebenelement und lässt sich von ihm/ihnen unterrichten. Es ist quasi wie bei den Heilerschülern, nur mit dem Neben- statt dem Hauptelement. Auch diesen Mentor nennt man Zweitmentor, und bei den Zweitmentoren für Nebenelemente ist die einzige Bedingung, dass er sein Nebenelement gut beherrscht.“ Der magische Bund „Sind zwei Katzen schon länger in einer Beziehung und wollen sich ihre Liebe schwören, können sie zusammen den magischen Bund eingehen. Im Klangfelsen gibt es einen versteckten Eingang, der in eine kleine Höhle führt. Dort dürfen nur der Anführer und die beiden anderen Katzen hinein, wenn sie den Bund eingehen, und es kennt auch nur der Anführer diesen Eingang. Vor einem Wasserloch mit silbernem Wasser fragt der Anführer, ob die beiden auf ewig zusammenbleiben wollen. Wenn beide Ja sagen, berühren sie erst gegenseitig ihre Nasen, und dann die gold leuchtende Blume namens Lichtenzian, die nur in dieser Höhle wächst. Dadurch erhalten sie ein Bundzeichen. Es sieht pro Paar immer identisch aus und ist an der gleichen Stelle, ob nun ein Fellmuster oder ein Ohrring auftaucht, also eine Art verbindendes Erkennungszeichen. Beim Erhalt des Bundzeichens spürt man ein warmes Kribbeln an der Stelle, an der es auftaucht. Manche Katzen gehen den Bund ein, ohne dass jemand außer der Anführer davon weiß. Meistens sind dann auch die Bundzeichen unauffällig. Manche weihen nur ihre Freunde ein und andere lassen es den ganzen Clan wissen, denn früher oder später wird es ohnehin schon jemand merken, wenn zwei Katzen sich das Nest teilen. Der Bund kann nur eingegangen werden, wenn der Schwur, dass man für immer Gefährte des andere sein will, von Herzen kommt. Nur zwei Katzen, die sich wirklich lieben, werden vom Lichtenzian verbunden. Normalerweise dürfen nur Clankatzen den Bund eingehen, aber… nun, der Lichtenzian macht keinen Unterschied zwischen Streunern und Clankatzen.“ Silberherz unterbricht: „Willst du damit sagen, dass du schon einmal zwei Streunern geholfen hast, den Bund einzugehen?“ Die silberne Kätzin sieht ihre Anführerin entgeistert an, welche jedoch keine Antwort gibt. Stattdessen fährt Schimmerstern fort: „Der Bund hat hauptsächlich eine symbolische Bedeutung. Aber es ist auch eine Art Verbindung zwischen den Bundgefährten. Man kann keine Gedanken lesen, aber viele erzählen davon, dass man auch starke Emotionen des anderen wahrnimmt, selbst wenn der andere weit entfernt ist. Diese Emotionen sind zum Beispiel Freude, Wut, Trauer oder Angst. Anfangs ist es oft schwer, das richtig zuzuordnen.“ „Bleiben Bundzeichen eigentlich auch, wenn jemand stirbt oder eine Beziehung anders zerbricht?“, fragt Silberherz dazwischen. Schimmerstern schnippt mit dem Schweif. „Solange man sich gegenseitig noch wirklich liebt, bleibt das Bundzeichen und somit auch der Bund. Selbst im Tod.“ „Und wenn man sich nicht mehr gegenseitig liebt?“ „Dann verblasst das Bundzeichen, bis es nur noch ein unsichtbarer Schmerz ist.“ „Schmerz?“ „Ja. Der Bund bricht, das Zeichen verschwindet, aber es bleibt ein Schmerz an der Stelle des Bundzeichens zurück, der für jeden unterschiedlich stark ist.“ „Und woher weißt du das?“ „Ist nicht wichtig“, murmelt Schimmerstern und fügt dann hastig hinzu: „Hab ich mir sagen lassen.“ Silberherz verengt die Augen, aber die Anführerin spricht bereits weiter. „Das Bundzeichen kann außerdem nicht verletzt werden. Wenn das Zeichen beispielsweise eine Perlenkette ist, so wie bei meiner Schwester Tauglanz, kann man diese nicht abreißen.“ „Praktisch“, kommentiert Silberherz. „Kann man auch zwei Bundzeichen haben?“ Schimmerstern zögert kurz, schüttelt dann aber den Kopf.